![]()
Dem Trend der damaligen Zeit folgend, schlossen sich 1921 einige Jugendliche aus Nassenerfurth zur Gründung des Fußballsportvereins Blau-Weiß zusammen. Hauptinitiator war der ehemalige Bürgermeister Adolf Waldmann, der auch den 1. Vorsitz bis zum Jahre 1929 übernahm. Gründungsmitglieder waren: Wilhelm Reitze, Heinrich Döring, Hans Vollbaum, Hermann Haase, Konrad Hohmann, Hans Döring, Josef und Rudolf Wiegand, Heinrich Becker, Jakob Völker, Georg Kramer, Adam Hohmann und Georg Becker II. Bereits 1923 spielte der Sportverein mit der 1. und 2. Fußballmannschaft in den Rundenspielen mit. Die 1.Mannschaft schaffte sogar den Aufstieg in die A-Klasse, was bedeutet, dass die Spiele im ganzen ehemaligen Kreis Fritzlar-Homberg und Ziegenhain ausgetragen wurden. Erreicht wurden die Spielorte zu Fuß oder mit dem Fahrrad, zeitweise wurden auch Pferdekutschen und -fuhrwerke eingesetzt. Von 1929 bis 1932 war dann Adam Schmidt 1. Vorsitzende des Vereins, der später von Konrad Becker abgelöst wurde. In den Jahren 1938 bis 1941 musste wegen fehlender aktiver Spieler, die zum Kriegsdienst eingezogen waren, die Mannschaft mit Spielern aus Trockenerfurth ergänzt werden. Schließlich musste dann 1941 durch die Kriegswirren der Spielbetrieb gänzlich eingestellt werden. Bereits im Herbst 1945 fanden sich Spieler und Mitglieder wieder zusammen, um die Vorbereitungen für die im Frühjahr 1946 beginnenden Spiele zu treffen und den Verein neu zu beleben. Vorsitzende und „Mädchen für alles“ war Hänschen Breidenbach. Er brachte es meisterhaft fertig, auf dem damals blühenden Schwarzmarkt Sportgerät und Trikots zu „besorgen“.
Der erste Sportplatz wurde auf der Gansweide eingerichtet. Unter Hänschen Breidenbach wurde dann versucht, einen Sportplatz im Eichholz bei Haarhausen in einem stillgelegten Steinbruch zu bauen. Dieses Vorhaben scheiterte dann jedoch, weil der Arbeits- und Kostenaufwand zu hoch war. Die Fußballspiele wurden dann auf Wiesen und Weiden heimischer Bauern ausgetragen, die jedoch darauf bestanden, dass nach zwei bis drei aufeinanderfolgenden Spielen der Austragungsort gewechselt wurde, damit die Futterversorgung für das Vieh nicht darunter litt. Im Jahr 1949 wurde dann mit dem Bauern Ide ein Vertrag per Handschlag geschlossen, dass auf seiner Wiese an den alten Erlen ein Sportplatz gebaut werden darf. Im selben Jahr fand dann auch die erste größere Sportveranstaltung statt und zwar ein Pokalturnier. Anlässlich dieses Turnieres wurde eigens eine Damenhandballmannschaft gegründet, die ein Einlagespiel zeigte. Leider hat sich dann die Mannschaft nach einigen weiteren Spielen wieder aufgelöst. Leider musste im Jahre 1951 der Sportplatz in den alten Erlen nach Zerwürfnissen mit Herrn Ide wieder zurückgegeben werden. Es wurde dann wieder auf verschiedenen Wiesen der Bauern gespielt. Erwähnenswert ist noch, dass sich in der Zeit von 1949 bis 1953 aus den Vereinsmitgliedern eine Laienspielgruppe bildet, die bei Ihren Aufführungen im Saal Riemenschneider große Erfolge verzeichnen konnte. Dies alles fand unter der Leitung von Willi Banze statt, der 1. Vorsitzender des Vereins war. Nicht unerwähnt bleiben kann, dass seit dem Kriegsende bis in die 60er Jahre hin, der Sportkamerad Hans Haase wesentliches für den Verein getan hat. Er war unter anderem Kassierer, Schriftführer und Jugendbetreuer.
Von 1956 bis 1972 war Heinrich Pohl 1. Vorsitzende des Vereins.
Der Spielbetrieb in den 50er und 60er Jahren verlief mit wechselndem Erfolg. Die Mannschaften mussten jeweils
wegen fehlender aktiver Spieler zurückgenommen werden und wurden zum Serienbeginn wieder neu gemeldet.
Aufgrund dieser Schwierigkeiten wurden die ersten Kontakte zu dem Sportverein Blau-Weiß Dillich zwecks
Gründung einer Spielgemeinschaft aufgenommen. Der allererste Kontakt wurde bei dem Pokalturnier in Leimsfeld
geknüpft. Im Jahre 1966 war es dann soweit - die Spielgemeinschaft Dillich-Nassenerfurth nahm ihren Spielbetrieb
im Jugend- und Seniorenbereich auf.
|